Bild: Rembrandt
Bild: Rembrandt

Liebe Besucher unserer Homepage,

 

eine Nachricht hat mich in der vergangenen Woche erschreckt: 

Eine Million weniger Christen in Deutschland. Und das innerhalb eines Jahres. 

Die Kommentare in den Medien sprechen dazu von einem „sich fortsetzenden Trend“. Ob es sich um Glaubensschwund oder zunehmende Distanzierung zu den Kirchen handelt, ist schwer zu sagen. 

Vermutlich ist es eine Mischung.

 

Mit diesem Hintergrund lese ich das Sonntagsevangelium, das vom sprichwörtlich gewordenen „verlorenen Sohn“ erzählt. Dieses Evangelium hat eine merkwürdige Pointe. Am Ende der Erzählung sagt der Vater, der Sohn sei verloren gewesen; nun habe man ihn wiedergefunden. Ein Satz, der dem Inhalt der Erzählung aber nicht entspricht. Erst durch den Kontext wird er verstehbar, denn Jesus erzählt in Folge vom verlorenen Schaf, von der verlorenen Münze und der Freude des Wiederfindens. So versteht der Evangelist Lukas auch die Geschichte vom Sohn.

 

Die Gleichnisse zeigen Gottesbilder, die von einem suchenden Gott erzählen. Schon auf den ersten Seiten der Bibel sucht Gott den Adam, den Menschen. Es sind unerwartete Bilder, gehen wir doch davon aus, dass wir es sind, die Gott zu suchen haben. Die Heilige Schrift erzählt aber umgekehrt, dass Gott uns sucht.

 

Im Gegensatz zu vielen Bemühungen, den oben angezeigten Trend umzukehren oder zumindest zu stoppen, sollten wir als Seelsorger und Gemeinden mehr auf den suchenden Gott vertrauen, der, wie Gleichnisse es zeigen, erst zur Ruhe kommt, wenn er das Verlorene wiederfindet.

 

Ihr Pfarrer Fey




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